Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten zur Fotografie. Die Erkenntnis, dass wir in einer Zeit der absoluten Bild-Überflutung leben, macht es nicht einfacher, erlaubt aber den Blick nach vorne.
Das menschliche Auge als Kamera-Blende
Würde man unsere Augen in Blendenzahlen umrechnen, bekäme man etwa f/8 bei sehr hellem Licht und f/2 im Dunkeln.
Wie viele Menschen leben auf der Erde ?
Januar 2016: 7 469 673 303
http://live-counter.com/weltbevoelkerung/
Pro Minute: 150 Menschen
Pro Tag: 216.000 Menschen
Pro Jahr: 78 Millionen Menschen
Wie viele Menschen besitzen ein Smartphone ?
Im Jahr 2012: 1,06 Milliarden
Im Jahr 2017: 2,32 Milliarden
Im Jahr 2020: 2,87
Laut einer neuen von SSI in neun Ländern geführten Studie besitzen inzwischen überwältigende 95 % der Menschen auf der ganzen Welt Handys.
60 % hat im Handy eine Kamera, sagt Joan Fontcuberta
Wie viele Menschen weltweit haben Internet ?
3 169 351 040
Die eine Milliarden-Grenze wurde 2005
überschritten, Anfang 2013 waren es ca. 2,5
Milliarden.
Anfang 2016 lag die Zahl bereits bei über 3,1
Milliarden Menschen.
Mobile Geräte wie etwa Smartphones tragen
stark dazu bei, dass die Internetverfügbarkeit in
vielen Ländern der Erde schnell voranschreitet.
Sollten einmal fast alle Menschen Internet zur
Verfügung haben, wird allein der Anstieg der
Weltbevölkerung für einen weiteren Zuwachs
sorgen können!
Eine der wichtigsten Fotoausstellungen ist ganz in der Nähe.
Wie viele Fotos werden täglich auf Facebook hochgeladen?
Auf Facebook werden jede Sekunde circa 3000 Fotos hochgeladen.
Das entspricht 350 Millionen Fotos täglich.
Es wurden mehr als 250 Milliarden Fotos auf Facebook hochgeladen.
Facebook verfügt über 100 Millionen Stunden an Videozeit und das jeden Tag.
Facebook generiert 4 neue Petabyte an Daten jeden Tag.
Auf Facebook gibt es 10.000 Mal mehr Fotos als in der US Library of Congress, die die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika seit ihren Anfängen dokumentiert.
Wie viele Fotos werden täglich auf Instagram hochgeladen?
Weltweit hat Instagram 400 Millionen User
9 Millionen Deutsche
Bislang etwa 40 Milliarden Fotos
Pro Tag etwa 80 Millionen (andere Quelle spricht von 20 Mio)
Wie viele Fotos werden täglich auf Flickr hochgeladen?
Das ist irrelevant, da der Service demnächst kostenpflichtig wird.
Das teuerste Fotos der Welt
„Phantom“ von Peter Lik, Schwarzweiß-Aufnahme des Antelope Canyon, etwa 6,5 Millionen US-Dollar
„Rhein II“, von Andreas Gursky, 2011 bei einer New Yorker Auktion, 3,1 Millionen Euro
Die teuerste Kamera der Welt
Leica-Kamera von 1923 mit der Seriennummer 116, 2,16 Millionen Euro
http://www.gottlicher.de/wp-content/uploads/2023/11/BGCConsulting-300x90.png00Gottlichercreativehttp://www.gottlicher.de/wp-content/uploads/2023/11/BGCConsulting-300x90.pngGottlichercreative2018-09-21 10:01:212018-09-21 10:01:21Die Bedeutung von Zahlen im Reden über Fotografie
Als Fotograf und aufmerksamer Beobachter mache ich mir meine Gedanken zur Geschichte der Fotografie und dem Moment, in dem wir uns befinden. Hier an dieser Stelle soll es um die Bilderflut gehen und um die Möglichkeiten, die Fotokünstlern gegeben sind, sich damit auseinanderzusetzen.
Als ausgebildete Fotografen (ich spreche für mich und andere) sehen wir uns selbst nicht gerne als Teil der Bilder produzierenden Masse, obwohl wir uns sehr wohl bewusst sind, dass die Qualität, auf die wir so viel Wert legen, zunehmend von weniger Menschen wahrgenommen und wertgeschätzt wird. An ihre Stelle tritt die visuelle Flut, die Überflutung in allen Bereichen des Lebens, die uns sogar bis nach Hause verfolgt. Die Bilder haben sich längst gegen uns gewandt und das ist ein Konflikt, so unaussprechlich und schwierig er auch sein mag. Früher ging man zu Fotografen, um sich fotografieren zu lassen, heute hat man die Kamera immer dabei und unsere Bilder kommen zu uns. Es ist an der Zeit, sich Gedanken zu machen über Strategien der Resistenz, will man die Kamera nicht bewusst beiseite legen.
Früher war es die geistige Elite der Priester, die die Bilder herstellte. Dann kamen die Künstler, die es in deren Auftrag taten. Zu Beginn der Fotografie war die Handhabung der Technik sehr kompliziert und Spezialisten überlassen. Im Jahre 1889 entwickelte George Eastman den viel zitierten Spruch „you press the button, we do the rest“, womit der Demokratisierung der Fotografie Tür und Tor geöffnet wurde. Als erstes fotografierten die Menschen im privaten Bereich, bei Festen oder Hochzeiten und machten sich extra dafür schick. Heute sind wir alle Fotografen, Bild-Produzenten und Konsumenten. Nie war es leichter, Fotograf zu sein, nie war weniger schulische Ausbildung dafür vonnöten. Das Ergebnis ist, dass von mehr als 7 Milliarden Menschen mehr als 2 Milliarden ein Smartphone besitzen und viele damit auch eine Kamera.
Auf Facebook werden jede Sekunde circa 3000 Fotos hochgeladen. Das entspricht 350 Millionen Fotos täglich. Insgesamt wurden bislang mehr als 250 Milliarden Fotos auf Facebook hochgeladen.
Instagram hat weltweit 400 Millionen User, 9 Millionen davon sind Deutsche. Diese User bislang etwa 40 Milliarden Fotos hochgeladen, das bedeutet etwa pro Tag 80 Millionen (eine andere Quelle spricht von 20 Mio). Wie viele Fotos täglich auf Flickr hochgeladen werden scheint da irrelevant, auch weil dieser Service demnächst kostenpflichtig wird, und sich da die User abwenden könnten, denn nur was umsonst ist, ist auch gut. So sieht es ja die Mehrheit der Fotografen, obgleich sie diese visuelle Freiheit des Hochladens von Food-Porn oder Strand-Füßen mit dem Verlust der Freiheit im Netz erkauft hat. So oder so kommt es zur Bild-Verschmutzung, zur visuellen Verstopfung.
Ein Künstler hat einmal ausgerechnet, dass bei der Menge an Bildern, die pro Tag hochgeladen werden, ein Mensch 49 Jahre brauchen würde, um sie sich anzusehen. Absurd, denn natürlich sind diese Bilder ja nicht an nur einen Menschen gerichtet. Dennoch, wir haben heute alle mehr Bilder gesehen als unsere Vorfahren in ihrem ganzen Leben. Macht es da wirklich Sinn, weiterhin Bilder zu machen ? Ist es nicht die Abstinenz, die jetzt wichtig ist ? In einem Moment sensibler Reflexion würde doch jeder von uns zu der Erkenntnis gelangen, dass es viel wertvoller ist, einen Sonnenuntergang am Strand bewusst zu geniessen, als ihn wie alle anderen auch mit dem Smartphone einzufangen und sogleich hochzuladen, nur um ihn der schon existierenden Masse an Sonnenuntergängen hinzuzufügen, oder etwa nicht ?
Betrachtet man aufmerksam die Handlungen der Menschen, so fällt einem auf, dass sich das Handlungs-Schema von Zuschauern völlig gewandelt hat. Während noch vor 10 Jahren Zuschauer einfach Zuschauer waren, so sind sie heute allesamt Teilnehmer und fotografieren mit dem Smartphone über den Köpfen der anderen hinweg. Die digitalen Bildschirme haben die Menschen verwandelt, sie werden zu Spiegeln ihrer Existenz. Das Fotografieren einer Situation ist wie das „Nicht-an-ihr-Teilnehmen“ geworden, da sich die fotografierende Masse zunehmend passiver verhält. Hier ergeben sich künstlerisch-paradoxe Szenen für aufmerksame Beobachter. Es kommt zu Fotos von Menschen, die sich beim Fotografieren fotografieren. Es kommt zu ungewohnten Gruppenportraits von fotografierenden Fotografen, die alle auf ein Motiv starren. Dieses kann vielleicht ein Modell sein, ein Promi oder ein Rockstar, seine Bedeutung ist aber herabgesetzt. Es geht nicht mehr um das Motiv, es geht um die Teilnahme, um das Dabeisein und es Dokumentieren im Sinne des Narzis, wobei das Motiv nurmehr der Grund dafür ist, der Anlass.
Meine Serie „Amadeus Garden“
Man sollte mal zählen, wieviele Menschen auf Gruppenaufnahmen fotografieren. Da kommt der Archivar ins Spiel, der Künstler, der dem Ganzen eine neue Ordnung verleihen will. Der Künstler, der sich dann die Mühe macht, die fotografierenden Menschen zu zählen oder zu klassifizieren oder zu verfolgen, da sie sich für ihn zum Motiv entwickeln. Arme Welt ! Aber vielleicht ist genau das eine neue Tendenz in der Fotokunst, das Massifizieren, das Sammeln, das Archivieren. Genau wie in den 90ern das Vergrößern die Mode war. Alles wurde in der Fotokunst riesengroß, ich nenne Thomas Ruff mit seinen Portraits als Beispiel. Die Sammlung als eine Art Hyper-Akkumulation. Die Masse als Grund, das sich der Betrachter dafür interessiert. Viele Künstler fotografieren jetzt Objekte in Museen ab, von klein zu groß, von verstaubt zu vergrößert. Eine neue Form, Ordnung in die Welt zu bringen mit Hilfe der Fotografie. Sammlungen von Objekten werden so zu Ready Mades im Sinne Duchamps. Das Kuriositätenkabinett als Archiv, geordnet nach neuen visuellen Kategorien, wie Form, Farbe, Größe.
Sammlungen von Objekten werden so zu Ready Mades im Sinne Duchamps.
Objekte bekommen so eine neue Bedeutung, wenn sie erst gesammelt werden und dann mit einer Erklärung versehen. Wie die Bilder der Molotov Cocktails von Donald Weber. Einfach vor weißem Grund abfotografiert als Objekte. Bier- und andere Flaschen mit brennbaren Tüchern darin. Verwendet auf dem Maidan bei den Demonstrationen in der Ukraine. So wird die Erinnerung der Objekte zum Ausdruck des Protestes. Andere Beispiele für das neue Arbeiten mit existierendem Bildmaterial ist das Werk von Penelope Umbrico, Sunset, wo die Künstlerin Unmengen an Sonnenuntergängen von Flickr zusammengestellt hat oder Erik Kessels Projekt Black Dog, wo der Künstler in sehr witziger Weise alte Familienbilder darstellt, der er gefunden hat und in denen immer wieder ein schwarzer Hund abgebildet ist, der möglicherweise zur Trennung des Paares beigetragen hat, weswegen seine Bilder schließlich im Müll landeten.
Obgleich man sich mit gesundem Menschenverstand manchmal fragen mag, welcher Sinn darin liegt, 250.000 unzusammenhängende Bilder zu machen (so wie das ein Künstler macht, deren Name mir grade nicht einfällt) oder Sonnenuntergänge zu sammeln, wie Penelope Umbrico. Will die Künstlerin Aufmerksamkeit erregen für die Bilderflut ? Ich denke, sie hatte Spass dabei und will den Menschen nur die Möglichkeit anbieten, für sich selbst zu Hause schöne Selfie-Hintergründe zu basteln, wenn man mal nicht in den Urlaub fahren kann. Denn wer verbietet es einem, ihr Werk nachzubauen, wo sie selbst als Künstlerin ja auch keine Probleme hat mit dem Verwerten von Bildern anderer, die damit aber allesamt einverstanden waren (ohne es zu wissen).
http://www.gottlicher.de/wp-content/uploads/2023/11/BGCConsulting-300x90.png00Gottlichercreativehttp://www.gottlicher.de/wp-content/uploads/2023/11/BGCConsulting-300x90.pngGottlichercreative2018-09-21 10:00:322018-09-21 10:00:32Wie Fotokünstler mit der Bilderflut umgehen können
Unter der neuen Kategorie „Phänomen Instagram“ präsentiert der Laufbursche von nun an regelmäßig Kuriositäten aus der Welt des Internets. Das soziale Bilder-Netzwerk Instagram dient uns hierbei als schier unerschöpfliche Fundgrube. Wenn uns eine Geschichte gefällt, scheuen wir weder Kosten noch Aufwand, um für unsere Leser der Geschichte hinter den Bildern auf die Spur zu kommen. Heute eine bizarres Ereignis aus einem Dorf in Spanien.
Wir erreichen den Farmer, der in unserem Artikel namentlich nicht genannt werden möchte, nach langer Recherche am Telefon. Das Telefon habe er meistens abgestellt, sagt er uns, dass wir ihn erreichten sei purer Zufall. Zu viele Menschen wollten etwas von ihm, erklärt er, von der Lokalpresse bis zu Ufo-Gläubigen. „Nachdem wir die Bilder auf Instagram eingestellt hatten, läutete es permanent. Am Ende bin ich schon gar nicht mehr rangegangen.“ Einzig der Umstand, dass wir vom Laufburschen kommen, verhindert, dass er uns den Hörer auf die Gabel knallt. „Das ist ein seriöses Blatt“, fügt der Farmer hinzu, Recht hat er. Wir verabreden uns schließlich bei ihm auf dem Hof, wo wir uns seine Geschichte anhören wollen.
Als wir nach langer Fahrt durch die Bergwelt der Pyrenäen in dem kleinen Dorf eintreffen, scheint die Sonne auf sein Grundstück, während es die ganze Fahrt über in Strömen geregnet hat. „Ja, das kommt uns auch seltsam vor. Aber es gibt eben mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als man so glauben mag“, antwortet er. Dann legt er los, ist gar nicht mehr zu halten: „Es fing an vor drei Wochen. Da hörten wir dieses komische Gezirpe zum ersten Mal. Besonders nachts war es gut zu hören und es klang nah.“ Aber der Farmer mit seiner resoluten kleinen Frau ist kein Mensch, der sich schnell einschüchtern lässt. Er hat den Jagdschein, und mit seiner Flinte hat er schon so manches Wildschwein erlegt. „Die Wildschweine sind normalerweise ganz wild auf den Wein, besonders in der Erntezeit. Wir bauen hier nämlich einen vorzüglichen Pyrenäen-Burgunder an, eine von mir eigens gezüchtete Traube besten Weißweins. Deswegen rechnete ich auch mit einer nächtlichen Attacke. Aber was wir dann erlebten, glaubt uns doch keiner !“
„Es fing an vor drei Wochen. Da hörten wir dieses komische Gezirpe zum ersten Mal“, äußert sich der Farmer.
Im Morgengrauen des 27.Novembers war es, als der Hund anschlug. Es war gegen 5.00 früh, der Farmer erinnert sich wie heute. „So gebellt hat er noch nie. Ich dachte, eine ganze Wildschwein-Herde fällt über meinen Wein her, aber nein, das war es nicht. Das waren Krabbeltiere. Und sie zirpten.“ Aber sie zirpten nicht freundlich. Es war eher wie ein Knurren, fügt seine Frau Neus hinzu. Und es schien von überall her zu kommen, sogar vom Dach. „Da wurde mir klar, die greifen uns an. Gut, dass wir das Gewehr griffbereit hatten.“ So zögerte er nicht lange und ging nach draussen, um sich der Invasion der Krabbeltiere entgegenzustellen. Und dann sah er sie. Es waren Riesengambas. „Solche essen wir normalerweise an Silvester!“ Sie waren überall und krabbelten herum, als wollten sie Beute machen. Aber Mariano, der Wachhund, ist ein Pyrenäen-Mastin, furchtlos und kampferprobt. Gemeinsam mit der Flinte seines Herren beendeten sie das glibberige Leben vieler Gambas, die anderen zogen sich zurück. „Seitdem hört man auch das Zirpen nicht mehr. Oder nur ganz selten“, fügt der Farmer hinzu. „Die Nachbarn sind alarmiert. Einige sind schon zur Jagd auf die Gambas aufgebrochen. Aber nur die, die meine Bilder gesehen haben, die anderen haben uns die Geschichte nicht geglaubt“, beendet er seinen Bericht und lädt uns zu einem deftigen Riesen-Gamba-Eintopf ein. „Jetzt wird gegessen. Das Zeug muss weg, das wird sonst schlecht“, fügt seine Frau hinzu und entkorkt eine vorzügliche Flasche Pyrenäen-Burgunder.
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http://www.gottlicher.de/wp-content/uploads/2023/11/BGCConsulting-300x90.png00Gottlichercreativehttp://www.gottlicher.de/wp-content/uploads/2023/11/BGCConsulting-300x90.pngGottlichercreative2018-08-10 15:52:092018-08-10 15:52:09Farmer dokumentiert Angriff von Monster-Gambas auf Instagram
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