![Rentner Josef P. fand all die Bilder im Sand, die er schon verloren glaubte.© Göttlicher/Laufbursche [M]](http://www.lauf-bursche.com/wp-content/uploads/2016/07/Gefundene_Erinnerung.gif)
Rentner Edgar G. fand all die Bilder im Sand, die er schon verloren glaubte. Bitte klicken Sie auf das Bild, wenn es sich nicht von selber bewegt. © Göttlicher/Laufbursche [M]
Grömitz, dopd
Eine beinahe phantastisch klingende Geschichte erreicht uns von einem Kurbad an der Ostsee. Hätten wir nicht den Bildbeleg, würden wir ihren Wahrheitsgehalt anzweifeln. Ein Mann hat seine Erinnerung im Sand wiedergefunden.
„Es war hier, genau hier an der Mole“, berichtet Rentner Edgar G. unserem Reporter am Ufer der Ostsee im sommerlichen Kurbad Grömitz. Edgar G. ist sehr aufgebracht und muss von seiner Enkelin gestützt werden, als er fortfährt. „Wir waren zu viert zum Strandspaziergang aufgebrochen, damals lebte mein Vater noch und das ist lange her. Vater trug seine analoge Fotokamera locker an der Schulter, doch plötzlich kam ein Windzug und riss sie ihm aus der Hand, samt Regenschirm.“ Die Geschehnisse, von denen Edgar G. berichtet, scheinen viele Jahre her zu sein, aber in seiner Erinnerung ist es, als wäre es gestern gewesen. „Die Kamera flog also in hohem Bogen ins Wasser und Vater hatte keine Chance, sie wiederzubekommen. Er war dann tagelang verärgert“, erinnert sich der alte Mann an die Urlaubstage seiner Kindheit.
„Die Geschichte ist zu schön, um wahr zu sein. Ich glaube eher an einen Lausbubenstreich“, sagt Hilmar Vogel, Sprecher der Grömitzer Kurverwaltung
„Genau auf den Tag 50 Jahre ist es her, dass wir hier waren. Nun gingen meine Enkelin und ich hier am Strand spazieren, so wie früher, und da sagt sie plötzlich zu mir: Schau mal Opa, da glitzert was im Sand!“ Enkelin Elisa bückte sich aus reiner Neugierde und hob ein Stück Film vom Boden auf. Dann sagte sie zu ihrem Opa, der schon einige Meter weitergelaufen war: „Opa, Opa, du wirst es nicht glauben. Hier auf den Stück Film kann ich Bilder sehen.“ Und tatsächlich. Bei genauer Betrachtung konnten Elisa und ihr Opa Fotos sehen, die entstanden und wieder verschwanden. Und sie zeigten Bilder aus Opas Kindheit, Szenen vergangener Tage, Bruchstücke der Erinnerung. „Es war, als hätte das Meer die Kamera des Vaters nach 50 Jahren wieder freigegeben. „Es ist ein Wunder“, sagt Opa Edgar sichtlich mitgenommen, „ich glaube ganz fest daran.“ Zweifel lassen allerdings nicht lange auf sich warten. Sie kommen in Form von Hilmar Vogel: „Die Geschichte ist zu schön um wahr zu sein. Ich glaube eher an einen Lausbubenstreich. Noch nie hat das Meer eine Kamera wieder ausgespuckt, die hineingefallen ist. Und schon gar nicht samt der entwickelten Bilder.“ Das seltsame Fundstück wurde im Anschluss an dieses Gespräch und gegen den Willen von Opa Edgar ordnungsgemäß der Kurverwaltung übergeben. Zwecks weiterer Prüfung.
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