Teil 2 – Meeri
Ausgangspunkt für mein Projekt ist die Frage, was sich durch Fotoreportagen über das Thema der weiblichen Genitalverstümmelung für die Menschen verändert hat. Dazu will ich die finnische Fotografin Meeri Koutaniemi und den spanischen Fotografen Kim Manresa besuchen, welche beide dieses Thema fotografiert haben. Ich will mehr herausbekommen über ihre Hintergründe, ihre Motivation und mir von ihren Erlebnissen erzählen lassen.
Bevor ich nach Finnland aufbreche, kann ich in der spanischen Hauptstadt Madrid mit Miguel González sprechen, dem Chef der renommierten Fotografen-Agentur Contacto. Ich frage Miguel González, ob fotografische Geschichten überhaupt in der Lage sein können, in der Gesellschaft etwas zu verändern. Er nimmt sich Zeit für eine Antwort. Dann erläutert er mir, dass Fotografen oft durch die Veröffentlichung eines Themas dazu beitragen, dieses Thema für die Gesellschaft zugänglich zu machen. Und ja, die in einer Veröffentlichung angesprochen Themen können sich ändern.
Diese Veränderungen vollzögen sich extrem langsam, sagt González. Eine einzige Text- oder Fotoreportage wird allein sicher keine Veränderung hervorrufen. Aber sie ist durchaus in der Lage, den Grundstein dafür zu legen. Es gehe dann eben um eine Realität, die die Menschen bis dato nicht gekannt haben. Sie ist mit einem Male existent. Bekannterweise sei es ja der erste Schritt beim Lösen eines Problems, dieses erst einmal kennenzulernen und sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Genau da habe der Fotojournalismus seinen Platz und seine Berechtigung. Er kann fundamentale Elemente dazu beitragen, dass diese bislang unbekannte Realität eine Veränderung erfährt. Das geht nur Schritt für Schritt. Die Gesellschaft nehme diesen Wandel kaum wahr.
Miguel González sagt, es gehe nicht darum, die Gesellschaft zu verändern.
Das Projekt:
https://www.riffreporter.de/fmz/
Teil 1 – Der Anfang
Teil 2 – Zu Besuch bei einer finnischen Fotografin
Teil 3 – Die Ambivalenz des Leidens
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